In der Nacht auf Donnerstag 28. Juli zwischen Mitternacht und 6 Uhr früh sprang Elvis aus dem Fenster von Christophs Zimmer im 1. Stock. In der Früh war der Schock natürlich sehr groß als Elvis weg war, dachte mir aber noch nicht viel dabei. Am Nachmittag begannen wir dann großflächig mit der Suche und informierten die gesamte Ortschaft.
Nun begann für mich eine schreckliche Zeit. Jeden Morgen hoffte ich, dass er gemütlich auf unserer Terrasse liegt. Doch leider kam er nicht. Eine Bekannte macht Tierkommunikation, die trat immer wieder mit Elvis in Kontakt, eine Hellseherin kontaktierte mich und gab mir Informationen. Ich bat in unserer Ortschaft alle in ihre Keller, Nebengebäude und Garagen zu schauen. Unsere Suche weitete sich immer mehr aus. Bis nach Dietersdorf, Thern und Oberfellabrunn legten wir zahlreiche Kilometer zu Fuß, mit dem Rad und mit dem Auto zurück, bei Tag und Nacht. Aufgrund eines Aufrufes im Bezirksblatt, auf Facebook und mit Zetteln, die ich bzw. nette hilfsbereite Leute in Hollabrunn austrugen und aufhängtne, erhoffte ich mir zumindest ein paar Hinweise. Doch anscheinend ist er spurlos verschwunden. Viele nette Menschen drückten uns die Daumen und halfen uns bei der Suche. DANKE an euch alle!!!
Nach etwa 10 Tagen gab ich eigentlich auf und konnte sowohl körperlich als auch mental beinahe nicht mehr.
Dann, am 14. Tag, am Mittwoch 10. August gegen 16 Uhr erhielt ich von Max Binder aus Raschala einen Anruf, dass er, ein Jäger, Elvis am Vormittag gesehen hat und das zufällig Martina erzählt hat, die mich dann anrief. Nach einer genauen Beschreibung des Standorts fuhr ich sofort hin. Als ich mit dem Auto den asphaltierten Feldweg entlang fuhr, lief Elvis über die Straße. Ich blieb sofort stehen und rief ihn und er mauzte zurück. Ihr könnt euch vorstellen, welcher Fels mir da vom Herzen gefallen ist! Allerdings lief er ins Maisfeld und weg war er. Ich rief meinen Sohn und meinen Mann an, um mir bei der Suche zu helfen. Es regnete in Strömen. Immer wieder sahen wir Elvis als er aus dem Feld kurz rauskam, um anschließend wieder hineinzulaufen. Dann war mal für zwei Stunden Pause und wir glaubten schon, ihn verloren zu haben.
Ich holte von daheim zwei Lebendfallen, um ihn vielleicht mit Futter anzulocken. Nachdem wir sie positioniert hatten und schon fast heimfahren wollten, sah ihn mein Mann am Waldesrand wieder. Ich nahm eine Katzenfutterdose, schepperte mit der Gabel daran, rief ihn, sprach ganz ruhig zu ihm und bewegte mich ganz langsam auf ihn zu. Er blieb sitzen. Als nur mehr ca. 10 Meter zwischen uns lagen, kam er auf mich zugelaufen. Ein paar Bissen ließ ich ihm fressen, bevor ich ihn schnappte, mich ins Auto warf und mein Mann uns heimbrachte. Anfangs wehrte er sich noch, aber um nichts in der Welt hätte ich ihn losgelassen. Im Auto fiel dann spürbar auch die ganze Last von ihm ab und er begann zu schnurren. Zu Hause angekommen, da war es dann etwa 19 Uhr, bekam er erst einmal Wasser, Fressen und Streicheleinheiten.
Ich war so erleichtert und wir alle weinten vor Glück. Elvis hatte viele viele Kletten, Stacheln, Schmutz und so weiter in seinem Fell. Ich begann noch in der Nacht vorsichtig die Klumpen rauszuschneiden, musste dann aber einsehen, dass das keinen Sinn macht. Gleich am nächsten Tag fuhr ich zur Tierärztin, die ihn unter Narkose komplett abrasierte, um die Stacheln aus seiner Haut zu entfernen und die Wunden auf seinem Brustkorb und Bauch zu versorgen. Nun kann das Fell wachsen und Elvis sich erholen. In den folgenden Tagen war er sehr müde und schlief sehr viel. Seit seinem „Abenteuer“ ist er sehr anhänglich, aber ich könnte nicht sagen, dass er verschreckt oder verstört ist – einfach so wie früher auch!
Was er tatsächlich während den 2 Wochen erlebt hat, bleibt vermutlich sein Geheimnis!
Die Entfernung zu unserem Haus war doch 950 Meter Luftlinie!